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Arsen und Spitzenhäubchen (2017)
(Arsenic and Old Lace)
nach Joseph Kesselring
Besetzung
Abby Brewster Gabriela Peterka
Martha Brewster, deren Schwester Martina Lebersorger
Neffen der Schwestern:
   Teddy Brewster Christian Dohlhofer
   Mortimer Brewster Christian Kenngott
   Jonathan Brewster Rainer Hawlicek
  Christoph Mandl
Dr. Einstein Hannes Stephan
Ellen Harper Katharina Adamcyk
Pastor Harper Heinz Gruber
Mr. Gibbs Godehard Schwarz
Georg Peterka
Polizisten:
   Brofy Vera Schuller
   Klein Nora Kobermann
   O'Hara Christina Kohlross
   Lieutenant Roony Andreas Glenk
Mr. Witherspoon Gerhart Ernstbrunner
Inszenierung Susanne Grossmayer
Regieassistenz Christina Kohlross
Bühnentechnik Michael Kobermann
Lichttechnik Georg Peterka
Maske Monika Melzer
Kostüme Art for Art


Ort der Handlung: Wohnzimmer im Hause Brewster in Brooklyn
Zeit: Ende der 1930er Jahre
1. Akt: ein Nachmittag im September
2. Akt: am Abend des gleichen Tages
3. Akt: in der Nacht und am darauffolgenden Morgen
Pause nach dem 2. Akt

Der unbekannte Kesselring
Im literarischen und theatralischen Milieu von New York war Joseph Kesselring (1902-1967) kein Unbekannter, was allerdings nicht heißen soll, dass er als Poet berühmt war. Er war zu Beginn seiner Laufbahn Sänger gewesen, hatte an Amateurtheatern gespielt und inszeniert und viele Kurzgeschichten, Bühnensketches und zahlreiche Broadway-Stücke geschrieben, von denen ihn aber nur "Arsen und Spitzenhäubchen" überlebt hat. Das vielfältige kulturelle Leben gehörte einfach zum festen Bestandteil seines Tagesablaufs. Dass er auch ein Dichter war, entdeckte man erst nach seinem Tod.

Sein ganzes Leben lang, seit dem Alter von elf Jahren, war Joseph Kesselring ein profilierter Lyriker. Schon in den Gedichten seiner Kindheit erahnte man den Dichter, der später aus ihm werden sollte, denn er hatte schon sehr früh ein ungewöhnliches Talent, Gedanken und Emotionen in Versen auszudrücken. Das Resultat ist eine Unzahl von Gedichten von hoher Qualität. Doch nur seine Frau und seine engsten Freunde wussten von ihnen. Lyrik war sein Privatleben, seine innersten Gefühle offenbarte er nur seiner Familie, nie dem Publikum.

Der Dichter Kesselring verfügte über eine seltene Vielfalt von Fähigkeiten: scharfen Intellekt, Einbildungskraft, Freude am Wort und Freude am Leben, künstlerische Unbestechlichkeit und ein Gefühl für Proportionen, das all dies ins richtige Verhältnis zueinander setzen konnte.

Welterfolg durch Zufall
Es war 1939, als Joseph Kesselring die Komödie "Leichen in unserem Keller" schrieb und einer Schauspielerin schickte, die er für die Rolle einer der beiden Brewster-Schwestern vorgesehen hatte. Sie gab das Stück ihrem Mann, einem überlasteten Broadway-Produzenten weiter, der wenig Interesse dafür zeigte, es aber einem Kollegen aushändigte, der als Drehbuchautor in Hollywood arbeitete. Man kam immerhin überein, die Komödie zu spielen - irgendwann, irgendwo, irgendwie.

Erst 1940 machten sich die beiden Herren an die Arbeit, und sechs Monate später, am 10. Jänner 1941, wurde sie unter dem Heuen Titel "Arsen und Spitzenhäubchen" im Fulton-Theatre in New York uraufgeführt. Es war ein durchschlagender Erfolg. Einen "lärmenden, nervenprickelnden Spaß" nannte die New Yorker "Sun" das neue Stück, und andere Zeitungen reagierten ähnlich. Das Fulton-Theater wurde gestürmt.

Schrecken gegen Schrecken - der politische Hintergrund der Komödie
"Aber wir wollen doch nicht über den Krieg sprechen", sagt Pfarrer Harper tadelnd in "Arsen und Spitzenhäubchen"- knapp 4 Monate nach der Broadway-Uraufführung griffen die Japaner die amerikanische Flotte in Pearl Harbour an. Kesselrings Horror-Komödie ist also vor dem Hintergrund einer schizophrenen politischen Situation zu verstehen: In der Depression der Dreißiger Jahre war es vor allem die massive Aufrüstung, die Amerikas wirtschaftliches Gefüge wieder ins Lot brachte. Eine starke Partei von Kriegsgegnern hingegen wollte die USA aus dem europäischen Konflikt heraushalten. Mit Pearl Harbour war die Zeit des Isolationismus nun endgültig vorbei.

Die Scheinidylle im Hause der Schwestern Brewster in Brooklyn, durch dessen Mauem nichts vom Leben und von den Geräuschen der lärmenden Millionenstadt eindringt, wird oft als Symbol für die Ängste und Verdrängungen der amerikanischen Gesellschaft am Vorabend des
Zweiten Weltkrieges gedeutet: Wir verlachen und bewitzeln seit jeher Dinge und Ereignisse, die uns - bewusst oder unbewusst - Angst und Schrecken einjagen, indem wir sie in ihrer Furchtbarkeit noch zu übertrumpfen versuchen. Das ist eine Art Notwehr und der eiserne Wille, nicht unterzugehen.

Der Brewster-Cocktail
HOLUNDER (Sambucus) wächst in Europa und Asien und gehört zur Gattung der Geißblattgewächse. Die bis zu 9 Meter hohen Bäume oder Sträucher des Schwarzen Holunders haben gegenständig gefiederte Blätter, gelblichweiße, stark riechende Blüten in großen, schirmförmigen Rispen und beerenartige, schwarze Früchte. Die Blätter sind giftig, die Blüten werden zur Herstellung von Tee, die Früchte für Suppen, Holundersaft und Holunderweinverwendet.

ARSEN ist das stärkste Gift des Mineralreichs. Alle seine Verbindungen wirken meist schon bei kurzer Anwendung, wenn die Dosis hoch genug ist, giftig auf den Organismus ein. Bei der akuten Arsenikvergiftung tritt der Tod manchmal schon nach wenigen Stunden ein.

ZYANKALI (Cyankalium, blausaures Kali) entsteht aus Kali, Kohlensäure und Ammoniak sowie beim Neutralisieren von Blausäure mit kohlensaurem Kali und gehört zu den stärksten Giften. Nur ein Gramm tötet sicher und sehr schnell durch plötzliche Lähmung des Atmungszentrums.

STRYCHNIN findet sich in den Brechnüssen und der Rinde des Baumes Strychnos nux vomica und anderer Pflanzen, bildet farb- und geruchlose Kristalle, schmeckt äußerst bitter und ist eines der stärksten Gifte. Schon sehr geringe Mengen führen zu Starrkrampf und schnellem Tod.

Who is who?
THEODOR ("TEDDY") ROOSEVELT (1858-1919) war der 26. Präsident der Vereinigten Staaten. Er setzte den geplanten Bau des Panamakanals durch, vermittelte 1905 den Frieden zwischen Russland und Japan und wurde dafür 1906 mit dem Friedens-Nobelpreis ausgezeichnet.

BORlS KARLOFF (1887-1969) war englischer Schauspieler mit bürgerlichem Namen Henry Pratt. 1931 spielte er die Titelrolle in der ersten Frankenstein-Verfilmung, blieb daraufhin beim Film und kehrte erst zehn Jahre später zur Bühne zurück, um die Rolle des Jonathan in der New Yorker Uraufführung von "Arsen und Spitzenhäubchen" zu übernehmen.

FRANKENSTEIN wurde 1818 von der damals 22-jährigen englischen Schriftstellerin Mary W. Shelley, Gattin des romantischen Dichters Percy B. Shelley, in die Welt gesetzt, nachdem sie oft lange Gespräche mit ihrem Mann und Lord Byron über Geistergeschichten und die Welt des Irrationalen geführt hatte.




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